MITTWOCH / 10. NOVEMBER 2010 / 18:00 Uhr

Residenz des Wohlgefühls

Spätestens, seitdem sich Antonio Carlos Jobim 1962 mit seinem Stück „The Girl From Ipanema“ zum Godfather des Bossa Nova gekürt hat, ist der Siegeszug des Leichtigkeit und brasilianische Lebensfreude verkündenden Genres nicht mehr aufzuhalten. Es beeinflusste Jazz und Black Music und fand über die Remixes des Brasilectro den Weg in die westlichen Bars und Tanzclubs.

Auch die vier Musiker von Hotel Bossa Nova haben ihren besonderen Umgang mit der „neuen Welle“ gefunden, die vor knapp 50 Jahren von Brasilien auch nach Europa schwappte. Ihr Bossa Nova trägt Schaumkronen persönlicher musikalischer Prägungen. Sie nutzen die reichhaltigen Variationsmöglichkeiten, um immer wieder Komponenten des Cool Jazz, Flamenco oder des Fado einfließen zu lassen.

Mit Liza da Costa verfügen Hotel Bossa Nova über eine Sängerin von enormer Strahlkraft.

Die Tochter eines Inders und einer Portugiesin hat eine Stimme, die für den Bossa Nova wie geschaffen ist. Mehr noch, ihr ganzes Wesen scheint in dieser Musik aufzugehen, bei deren Leichtigkeit immer ein wenig Melancholie mitschwingt. Eine Sehnsucht, die den Bossa Nova mit dem Fado verbindet, dem schwermütigen Pendant aus Portugal.

Das 2005 in Wiesbaden eröffnete Hotel Bossa Nova ist seither eine „Residenz des Wohlgefühls“ für die Band. Und das hört man in ihrer Musik: befreit und entfesselt, zugleich schlüssig und souverän. Mit ihrem aktuellen Album und Liveprogramm Supresa zeigen sich die vier Musiker facettenreich, farbenfroh und dennoch mit Leib und Seele dem Bossa Nova verschrieben.