FREITAG / 24. NOVEMBER 2017 / 20:00 Uhr

Christoph König - Violine, Viola
Maurice Maurer - Violine
Miroslav Nisic - Akkordeon
Matthias Hacker - Kontrabass

Hätte Mozart das Flugzeug schon zur Verfügung gehabt, wäre er sicherlich auch über den Dresdner Flughafen zu Friedrich August III nach Dresden gereist. So bleibt bei soviel "hätte" und "wenn" nur das einmalige Konzert von UWAGA! im Flughafen Terminal mit romantischem Abendblick auf das Rollfeld als Kulisse, um Mozarts wenig überlieferte, aber umso ausschweifendere Reise von Wien aus entlang der Donau in Richtung Balkan zu beleuchten. Viele Mythen ranken sich um diesen Trip. Von wilden Partys ist die Rede, es wurde gejammt, getanzt und der ein oder andere Slibovitz geleert, so erzählt man sich. Mozart soll so selbstverständlich in der dortigen Kultur aufgegangen sein, dass ihm kurzerhand der Spitzname „Mozartovic“ verpasst wurde. 

Seine damals entstandenen Werke wurden lange unter Verschluss gehalten - zu radikal war der Bruch mit der Wiener Klassik, zu ungewöhnlich die Instrumentierung. Er komponierte in dieser Phase ausschließlich für die Besetzung zwei Violinen, Akkordeon, Kontrabass und Percussion. Zu ungewöhnlich auch die Anforderungen an die damaligen Instrumentalisten: gewagte Wechsel aus der originalen Balkan-Stilistik in den Klang der Wiener Klassik waren vorgesehen, wilde Jazz-Improvisationen, häufig angetrieben mit geradezu Disco-tauglichen Grooves, die Energie einer Rockband gepaart mit der Detailverliebtheit eines Kammermusik-Ensembles. All die Lebenslust, die Mozart in seiner wohl glücklichsten Lebensphase auf dem Balkan verspürte, spiegelt sich in diesen Werken wieder. Aber die Zeit war einfach noch nicht reif für diese Art von Musik. 

Glücklicherweise sind die Original-Handschriften nun wieder aufgetaucht - und wie der Zufall so will passen sie einfach wie angegossen zu Uwaga!.