60 Horses in my Herd

Kaigal-ool Khovalyg
Chanzy Radik Tyulyush
Sayan Bapa
Alexey Saryglar

In Kooperation mit MUSIK ZWISCHEN DEN WELTEN

Sasha Bapa, sein Bruder Sayan und zwei weitere Musiker, Kaigal-ool Khovalyg and Albert Kuvezin gründeten HUUN-HUUR-TU 1992, um sich auf die Präsentation von alten und vergessenen Liedern zu konzentrieren, wie Sasha es ausdrückt.

1993 spielte das Ensemble Huun-Huur-Tu erstmals in Amerika und erzielte binnen kurzer Zeit überwältigende Erfolge. Ihr “Khoomei” oder “Throat singing” – wie die Amerikaner sagen, der Obertongesang ist eine der faszinierendsten Vokaltechniken der Welt. Schnell erreichte das Ensemble einen “Kultstatus” in der neuen Welt, veröffentlichte dort mittlerweile sechs CD’s und erfreut sich weiter wachsender Popularität. Die Kultur der Tuvenen ist der mongolischen verwandt und spiegelt den Respekt vor der Natur wieder.

Huun-Huur-Tu spielte im Amerika u. a. zusammen mit dem Kronos Quartet, Frank Zappa – dem sie das Lied “Ching Söörtükchülerining Yryzy” (Song of the Caravan Drivers) gewidmet haben – , den Chieftains und L. Shankar.

Unüberhörbar gibt es einen rituellen Charakter in dieser Musik, aber alle meditativen Tendenzen tilgt Huun-Huur-Tu durch eine stark rhythmische Ausrichtung. Zutiefst geheimnisvoll bleibt dieser faszinierende Obertongesang, der bis zu drei Melodien gleichzeitig erklingen lassen kann.

Während die Mitglieder von Huun-Huur-Tu  sich dem Lernen alter Lieder und Melodien verschrieben haben, zeigen ihre Konzerte die Bedeutung von Tradition und Innovation. So ist es das Anliegen von Huun-Huur-Tu etwas Neues für Tuva: Traditionell wurde tuvenische Musik meist von Solisten vorgetragen und Musiker spezialisierten sich auf ein bestimmtes Genre oder einen Stil. Diese Genres und Stile wiederum haben ihren Ursprung in bestimmten sozialen Anlässen. Huun-Huur-Tu’s eklektische Aufführungen alter Lieder und Melodien dagegen bewegen sich zwischen allen Stühlen tuvenischen Musiklebens. “Wenn eine musikalische Tradition aufhört sich weiterzuentwickeln, ist sie zum Sterben verurteilt.” Ted Levin

Wir haben Lieder wiederentdeckt, die niemand mehr singt. Wir lernen von den alten Leuten, spielen sogar die tuvenische Internationale, die in den 30iger Jahren sehr populär war, als Tuva eine selbstständige Republik war (Tanna Tuva genannt). Der Text ist zwar sowjetisch, aber die Melodie kommt von einem tuvenischen Volkslied.” Sasha Bapa

Jazztage Dresden 2017

SONNTAG / 26. NOVEMBER 2017 / 20:00 Uhr